Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hatte in ihrem Schreiben vom 29.03.2011 eine straßenverkehrsrechtliche Anordnung von Tempo 30 im gesamten Streckenabschnitt der Kastanienallee abgelehnt. Sie konnte hierfür keine zwingenden Gründe erkennen. Schon derzeit besteht für ein Drittel des Abschnitts allerdings eine Tempo-30-Regelung, die mit einer Verbesserung der Verkehrssicherheit begründet wird.
Eine fußgängerfreundliche Gestaltung der Platzsituation hätte eine verkehrsberuhigende und geschwindigkeitsreduzierende Wirkung auf die Kastanienallee und die Schwedter Straße. Für den Abschnitt existiert derzeit noch keine abgestimmte Planung. Die räumliche Situation, die durch die beiden sich spitzwinklig kreuzenden Straßenzüge entsteht, erfordert gestalterisch wie verkehrsplanerisch eine spezifische, für den Ort angemessene Lösung. Im Rahmen des Modellprojekts "Begegnungszonen" können neue, fußgängerfreundliche Lösungen entwickelt werden.
Zwischen parkenden Autos und dem Schienenbereich gibt es derzeit nicht ausreichend Platz. Deshalb kommt es in der Pappelallee berlinweit mit zu den häufigsten Türöffnerunfällen. Dabei fahren täglich bis zu 10.000 Fahrradfahrer/innen durch die Kastanienallee. So viel wie in kaum einer anderen Straße in Berlin. Die neue Planung sieht deshalb einen eigenen Radstreifen vor. Damit werden die Türöffnerunfälle zukünftig weitgehend ausgeschlossen.
Eine weitere große Gefahr stellen die Schienenunfälle dar und die Tram, die einen sehr langen Bremsweg hat. Die Piktogramme zwischen den Schienen werden nicht angenommen und bergen ein großes Restrisiko, wenn ein Fahrradfahrer vor einer Straßenbahn zum Fall kommt.
Behinderungen im Bereich der Haltestellen - Stück für Stück soll die Tram in Berlin barrierefrei und damit attraktiver werden. Dort, wo heute Autos im Haltestellenbereich stehen, können die Fahrgäste zukünftig fast niveaugleich in die Tram einsteigen.
Bild: Stolperkanten in der Gehbahn - Auch Eltern mit Kinderwagen wünschen sich eine barrierefreie Gehbahn. Für Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer/innen stellen die Kanten und Löcher jedoch Hindernisse und Gefahren dar.
Bild: Konflikte durch ausufernde Schankvorgärten zwischen Gastronom/innen und Fußgänger/innen - Tische und Stühle haben auf der Gehbahn nichts zu suchen. Für Blinde und Sehbehinderte muss die Gehbahn von Hindernissen frei bleiben. Die Gehbahn kann mit dem Blindenstock gut ertastet werden, da sich die Platten von dem Mosaikpflaster taktil unterscheiden lassen. Die Planung sieht eine leichte Verbreiterung des Oberstreifens vor (zwischen Häusern und Gehbahn). Damit verbessern sich die Voraussetzungen, die Gehbahn zum Flanieren frei zu halten.
Bild: Fehlende Querungsstellen im Bereich der Oderberger Straße - Die neue Straßenplanung sieht baulich angelegte Gehwegvorstreckungen vor, die bis zur Schiene reichen und die Überquerungsdistanz verringern. Die derzeit vorhandenen Markierungen werden oft zugeparkt und sind damit wirkungslos.
Positionspapier
Diese Ziele und weitere Informationen zum aktuellen Zustand der Kastanienallee und zu den Ergebnisses des Beteiligungsprozesses finden sich im Positionspapier zum Herunterladen.