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Gastbeitrag Bezirksstadträtin Dr. Cordelia Koch
Verwalten und gestalten: Die Bezirksverordnetenversammlung wählt Politiker:innen in das Bezirksamt Pankow. Ich bin seit dem 9. November 2021 stellvertretende Bürgermeisterin und als Bezirksstadträtin politisch verantwortlich für die Ämter Soziales und Gesundheit. Das heißt: Ich bin für nichts Geringeres als den gesellschaftlichen Zusammenhalt zuständig. Denn darum geht es im Sozialamt! Und mit dem Auftreten des CORONA-Virus ist für jede und jeden spürbar: Der Klimawandel verändert unsere Lebenswelt. Auch in Pankow nehmen Hitzeereignisse und Dürre zu. Die Verbreitung von Viren wird dadurch begünstigt. Dass wir alle auch in Zukunft gesund in Pankow leben können, dafür muss die Verwaltung Pankows und insbesondere die für Gesundheit zuständige Stadträtin sorgen.
In meinen (bisher) drei Monaten Amtszeit stand Corona im Vordergrund meiner Tätigkeit. Durch die sogenannte Omikron-Wand hatte sich die Corona-Lage aber komplett verändert. Diese Virus-Variante sorgte für einen Schwindel erregenden Anstieg der Fallzahlen. Dem exponentiellen Wachstum der Infektionen stand jedoch (quasi selbstredend) kein exponentielles Wachstum der Mitarbeitenden in der Verwaltung gegenüber. Der bisherige Weg, wie die Gesundheitsämter in der Corona-Bekämpfung vorgingen, war damit schlicht nicht mehr leistbar.
Die Kontaktpersonen-Nachverfolgung hatte zum Ziel, die sogenannten engen Kontaktpersonen einer infizierten Person ausfindig zu machen (daher die ganze Zettel-Ausfüllerei in den Kneipen und Restaurants) und sie in Quarantäne zu schicken. Dadurch sollte die Weitergabe des Virus unterbunden und eine Durchbrechung der Infektionskette erreicht werden. Als dieses Ziel der Kontaktpersonen-Nachverfolgung in den Bereich des Unmöglichen rückte, änderte ich die Strategie des Gesundheitsamtes Pankow. Mein Bestreben war es, zunächst in der öffentlichen Kommunikation und dann in der praktischen Umsetzung, die Arbeitskräfte des Pankower Gesundheitsamtes für das Impfen einzusetzen. Denn eines war deutlich: Impfen schützt! Zwar stecken sich sogar Geboosterte noch an, aber der Krankheitsverlauf ist in der Regel ähnlich einer Grippe. Insbesondere bei Kindern ist der Krankheitsverlauf mild. Daher haben berlinweit alle Amtsärzte in einer gemeinsamen Erklärung mit den Bezirksstadträten die Kontaktpersonen-Nachverfolgung im Bereich Schulen und Kitas durch die Test-to Stay-Strategie ersetzt.
Seit Januar verfolgt das Gesundheitsamt Pankow von mir initiiert eine Politik, die auf lokale, leicht erreichbare Impfangebote setzt. Damit waren wir in Blankenburg, Rosenthal, Heinersdorf, Karow und Buch im Januar sehr erfolgreich. Die RBB-Abendschau berichtete darüber. Nun finden regelmässig lokale Impfaktionen des Gesundheitsamtes statt. Und wir gehen weiter: Wir kooperierten am 23. Februar mit dem JobCenter und impften dort. Und am 24.2. impften wir Obdachlose im Franziskanerkloster in Pankow.
Der Fokus rückt nun zunehmend auf die Corona-Folgen. Hierbei fokussiere ich erstmal auf drei Aspekte 1) die Gesundheit der Kinder, 2) die seelische Gesundheit der Pankower*innen und 3) die Vereinsamung älterer Personen. Ersten amtsinternen Schritten wird ein Austausch etwa mit den Stadtteilzentren folgen, denen sicherlich einiges aufgefallen ist, was man jetzt tun muss.
Soweit von mir fürs erste. Über meine Ideen und langfristigen Ziele berichte ich Euch, wenn ich sie schon etwas konkreter entwickelt habe. Auf Eure Anregungen und Überlegungen freue ich mich!
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