Das Familienzentrum Upsala in Süd-Pankow muss dringend saniert werden.  Die Initiative Upsala Klimaneutral will ein klimaneutrales Sanierungskonzept mit Biosphären-Raum und Dachgarten. Sie fordert daher in einem Bürger*innenantrag, das Gebäude in den Sanierungsplan 2021 aufzunehmen. Den Antrag werden Bezirksverordnete von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Linken auf der kommenden Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am Mittwoch einbringen. 

Die Initiative hat für die Sanierung bereits Entwürfe erstellt: Neben der grundlegenden Sanierung des bezirkseigenen Gebäudes soll das Familienzentrum durch einen überdachten Biosphären-Veranstaltungsraum (500m²) sowie einen Dachgarten (300m²) erweitert werden. Das Kiez- und Freizeitzentrum würde mit einem begehbaren, transparent überdachten Gründach einen dringend benötigten großen Raum für Veranstaltungen gewinnen.

Silke Gänger, Sprecherin der Initiative Upsala Klimaneutral, betont den Wert der ökologischen und inhaltlichen Aufwertung dichter Wohnbebauung: “Der Gebäudesektor ist aktuell der größte CO₂-Emittent Berlins. Die Gebäude, die wir jetzt bauen oder sanieren, werden für die CO₂-Emissionen der nächsten Jahrzehnte oder länger verantwortlich sein. Unser Ziel ist daher ein Nullenergie-Standard. Damit könnte das Upsala als Vorbild und Leuchtturmprojekt für andere Sanierungen an öffentlichen Gebäuden gelten – in Berlin und darüber hinaus.”

Durch den Garten, mehrere Werkstätten und Proberäume, eine Bibliothek sowie ein Café ist das 1600m² große Areal ein wichtiger Ort im Kiez und Anlaufpunkt für Schulklassen, Familien und Senior*innen. Der Plan zur klimaneutralen Transformation führt zur Aufwertung des Raumes, zur Schaffung von 800m² zusätzlicher Fläche und zum Wegfall der Energiekosten sowie CO₂-Emissionen. Letzteres wird durch die Planung einer halbtransparenten Photovoltaik-Anlage, einer Lüftungsanlage zur Wärmerückgewinnung, einer Erdwärmepumpe (Geothermie), Fassadenbegrünung, Regenwasserrückgewinnung, und einer Solarthermieanlage erreicht.

In dem seit 1997 in der Upsalaer Straße ansäßigen Familien- und Freizeitzentrum gibt es ein breites Angebot von Workshops, Kunst und Theater bis hin zu Sportkursen. Neben Kultur, Bildung und Sport bietet das Upsala einen Begegnungsraum für Generationen und einen Garten zum Herumtollen für Kinder.

„Sowohl auf Bezirks- wie auf Landeebene sind die Beschlüsse eindeutig: Berlin und Pankow wollen klimaneutral werden und Gebäude müssen entsprechend saniert werden,“ sagt Karsten Dirk Gloger, jugendpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion in der BVV. „Gründach und Dachgarten können zudem für die pädagogische Arbeit und Umweltbildung vor Ort genutzt werden.“

Um die entstehenden Mehrkosten für die energetischen Sanierung und ein begehbares Gründach zu decken, verweist der Antrag darauf, Mittel aus Förderprogrammen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene zur Finanzierung heranzuziehen. Infrage kommen unter anderem Programme wie die IBB-Förderung, die BMU Förderung für kommunale Modellprojekte, die BMWi Förderung effiziente Gebäude sowie das EU-Umweltprogramm LIFE 2021-2027.

Den Antrag „Klimaschutz und Klimaneutralität in Pankow fördern – Familienzentrum Upsala klimaneutral sanieren und entwickeln“ finden Sie hier.

Grafiken: Böving & Gänger