BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Fraktion BVV Pankow

Urbanes Stadtgebiet auf dem ehemaligen Güterbahnhof Pankow

Am 25.04.2018 unterzeichneten Herr Krieger (Eigentümerin der Flächen von ca. 37 ha ist die Krieger Handel SE), Senatorin Katrin Lompscher (für die Senatsverwaltung Stadtentwicklung und Wohnen) und Bezirksbürgermeister Sören Benn (für das Bezirksamt Pankow) eine Grundsatzvereinbarung zur Entwicklung des Rangierbahnhofs Pankow. Vorausgegangen war ein jahrelanger oft konfliktreicher Abstimmungsprozess, der dann Ende 2017 in die Verhandlungen zu einer konkreten Absichtserklärung mündete, die nun vorliegt.  Am 05.06.2018 wurden die Inhalte der Vereinbarung bereits im BVV-Ausschuss Stadtentwicklung/Grünanlagen vorgestellt, ein weiterer öffentlicher Termin ist die große Auftakt-Veranstaltung am 23.11.2018 in der Hoffnungskirche Pankow. Diese wurde auf Grundlage eines entsprechenden BVV-Beschlusses vorbereitet mit dem Ziel, Anwohner*innen und die interessierte Stadtgesellschaft über die Grundsatzvereinbarung, die Planungsziele, den aktuellen Stand der Bearbeitung und die Zeithorizonte zu unterrichten und das Feedback der Anwesenden einzusammeln. Gleichzeitig ist sie der Startpunkt für den Online-Dialog auf der neuen Projekt-Website und gibt einen Überblick über die Beteiligungsmöglichkeiten z.B. auch für das gerade in Vorbereitung befindliche Workshop-Verfahren zur Entwicklung eines städtebaulichen Masterplans. 

Der Bezirk und auch die Senatsverwaltung sind sich einig, dass wir hier ein urbanes Stadtquartier brauchen, welches allen Anforderungen bzgl. Städtebau, Wohnen (inkl. eines hohen Anteils von Wohnungen mit sozialverträglichen Mieten), sozialer Infrastruktur (z.B. Schule, Kita), umweltfreundlicher Mobilität, Ressourcenschutz inkl. Boden/Grünflächen/Regenwasser sowie angemessener Handelsangebote gerecht werden muss. Dazu wurden verschiedenen Teilprojekte vereinbart, die gerade in Arbeit bzw. vorbereitet oder geplant sind. Ein Mobilitätskonzept wurde bereits erstellt, die Ergebnisse werden gerade auch mit der Senatsverkehrsverwaltung diskutiert und sollen in die nächsten Untersuchungen – z.B. ein weiteres Verkehrsgutachten - einfließen. Dabei werden auch die übergeordneten Planungen wie für den Radschnellweg „Panke-Trail“ und die neue TRAM-Querverbindung nach Weißensee entlang der Granitzstr. berücksichtigt. Für die nun vom Bezirk angemeldete 9-zügige Gemeinschaftsschule ist eine Machbarkeitsstudie beauftragt, die unter anderem den minimalen Grundstücksbedarf und die erforderliche Bauweise angesichts der knappen zur Verfügung stehenden Flächen im oder am Kerngebiet das Vorhabens untersucht.  Eine vertiefende Einzelhandelsuntersuchung zur Verträglichkeit wurde ebenfalls auf den Weg gebracht. Das konkurrierende städtebaulich-architektonische Workshop-Verfahren wird gerade im Detail abgestimmt und dann ca. im Januar für 6 Monate laufen. Als stimmberechtigte Jurymitglieder werden u.a. Herr Krieger, die Senatsbaudirektorin Frau Lüscher und ich als zuständiger Bezirksstadtrat maßgeblich beteiligt sein.

Ein wesentlicher Dissens ist zur Zeit noch die Frage, ob das vorgesehene Einkaufszentrum – gekoppelt mit Wohnbebauung auf dem Dach – als geschlossene Mall (knapp 400 m lang) oder in gegliederter Bauweise mit mehreren Gebäuden konzipiert wird. Der Bezirk und auch wir als B 90/Grüne verlangen eine gegliederte Bauweise, die auch zukünftigen Nutzungsanforderungen sowie einem städtebaulichen anspruchsvollen Konzept gerecht wird. Meine Abteilung hatte bereits städtebauliche Leitbildideen entwickeln lassen, die allerdings vom Investor nicht akzeptiert wurden. Wir werden weiter darauf dringen, dass hier ein offenes und gemischt nutzbares Handelsquartier entstehen kann.

Der Fachmarktstandort westlich der Prenzlauer Allee ist zwar nicht Teil des Workshop-Verfahrens, hat aber für das Gesamtvorhaben erhebliche Auswirkungen vor allem im Hinblick auf Städtebau und Verkehr. Von daher sind neben der erforderlichen Flächenerweiterung für die Gesamtschule auch Mischnutzungen zu diskutieren, die an diesem „Eingangstor“ des Ortsteils Pankow ein städtebauliches Zeichen setzen und gleichzeitig ein lebendiges Quartier ermöglichen.

Die Entwicklung der Flächen östlich der Prenzlauer Promenade (inkl. der Baudenkmäler wie des Rundlokschuppens) wurde in der Grundsatzvereinbarung nicht näher definiert, zumal dazu gerade ein Rechtsstreit zwischen dem Bezirk und der Krieger Handel SE wegen der unterlassenen Sicherungsmaßnahmen läuft. Es gibt verschiedenen Nutzungsideen von anderen Interessenten u.a. aus dem Kulturbereich, die allerdings erst nach endgültiger rechtlicher Klärung und bei entsprechender Machbarkeit (Erschließung, Altlasten, bauliche Nutzungen, Wirtschaftlichkeit etc.) umsetzbar wären.

Vollrad Kuhn

Stadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste

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