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05.12.19 –
Bald schon könnte es ein Dutzend neue Fahrradstraßen in Berlin-Pankow geben. Das Pankower Straßen- und Grünflächenamt erarbeitet derzeit dazu ein umfassendes Konzept. Die Senatsverwaltung hat grünes Licht gegeben und signalisiert, dass eine (Teil-)Finanzierung durch das Land möglich ist.
Die Einrichtung von Fahrradstraßen ist ein Kernanliegen der bündnisgrünen Fraktion in Pankow. Auf als Fahrradstraße gekennzeichneten Straßen haben die Radfahrer*innen Vorfahrt und dürfen nebeneinander fahren. So macht nicht nur Radfahren mehr Spaß, auch Anwohner*innen profitieren von der Verkehrsberuhigung. Lärm, Emissionen und Gefahren nehmen deutlich ab. Fahrradstraßen sollen dabei in das Netz von Radrouten durch den Bezirk eingebunden werden. Der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion René Feige erläutert: „Unser Ziel ist es, dass auch vorsichtige Radfahrer*innen, Kinder und Ältere im Bezirk überall von A nach B kommen, ohne sich den Gefahren des üblichen Straßenverkehrs aussetzen zu müssen.“
Dazu hat die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen mehrere Anträge in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gestellt. Zwei davon hat das Bezirksamt nun positiv beantwortet. Im September 2016 beantragte die Fraktion die Einrichtung von Fahrradstraßen in drei Kiezen zu prüfen:
- In der Dunckerstraße, Stargarder Straße, Senefelderstraße und Kollwitzstraße zum Kollwitzplatz und Senefelderplatz (Nord-Süd-Route im Prenzlauer Berg)
- In der Gleimstraße und Stargarder Straße (Ost-West-Route im Prenzlauer Berg)
- Und in der Neuen Schönholzer Straße, Heynstraße, Maximilianstraße, Dolomitenstraße bis Esplanade (Stadtweite Radroute RR 6, Berlin-Usedom-Radfernweg)
All diese Straßen könnten Fahrradstraßen werden, meldet das Bezirksamt. Der grüne Stadtrat für Stadtentwicklung Vollrad Kuhn schreibt an die BVV: „Als ein Baustein der bezirklichen Radverkehrsstrategie wird derzeitig durch das Straßen- und Grünflächenamt Pankow ein Konzept zur Umsetzung von Fahrradstraßen erarbeitet... Die Vernetzung der verschiedenen Fahrradstraßen spielt dabei eine große Rolle. Die (…) genannten Straßenabschnitte sind Bestandteil des Konzeptes.“
Auch auf einen weiteren Prüfantrag antwortete das Bezirksamt nun positiv. Im Juli 2018 forderte die grüne Fraktion zu prüfen, wie die Schulwegsicherheit in der Görschstraße verbessert werden könne und schlug eine andere Aufteilung des Straßenraumes vor. Das Bezirksamt fragte beim Senat an.
Nun hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz geantwortet: „Die Asphaltierung der Fahrbahn bzw. der Fahrgasse könnte die vorschriftswidrige Nutzung der Gehwege durch Rad fahrende Schüler und Schülerinnen stark reduzieren ... Allerdings dürfte es sich bei der Asphaltierung dieses noch gepflasterten Abschnitts der Görschstraße um ein aufwändiges Vorhaben mit Kosten im höheren sechsstelligen Bereich handeln, das sich nur lohnt, wenn es so in das Radverkehrsnetz des Bezirks und Berlins eingebunden wird, dass außer den Schülerinnen und Schülern auch viele andere Radfahrerinnen und Radfahrer von der Maßnahme profitieren können. Daher müsste im Zusammenhang mit dem Vorhaben auch eine durchgängige Verbindung von der Parkstraße bzw. der Grabbeallee über die Kreuz- und Görschstraße sowie über das sogenannte „Nasse Dreieck" bis nach Wedding in die Grüntaler Straße bzw. nach Prenzlauer Berg in die Norwegerstraße geplant und hergestellt werden. Eine solche Ergänzungsroute war bisher noch nicht im übergeordneten Fahrradroutennetz vorgesehen, bietet sich aber an und würde von meiner Verwaltung gerne dort aufgenommen werden, wenn das Bezirksamt die Voraussetzungen für eine solche auch überbezirklich nutzbare Radverkehrsverbindung herstellt.“
Hier deckt sich also der Vorschlag des Senats mit dem früheren bündnisgrünen Antrag Fahrradstraßen im Bereich Neue Schönholzer Straße, Heynstraße, Maximilianstraße, Dolomitenstraße einzurichten und geht sogar noch etwas darüber hinaus. Das Bezirksamt schließt sich der Beurteilung des Senats an und will auch die Erweiterung des Radnetzes in Richtung Wedding weiterverfolgen.
Besonders gefreut hat sich die Fraktion darüber, dass auch Mittel dafür zur Verfügung stehen. Fraktionsvorsitzende Cordelia Koch: „Daran mangelt es ja häufig bei allem guten Willen.“ Aber diesmal schreibt die Verkehrssenatsverwaltung: „Sollten sich Lösungen für die vorgeschlagene Einbindung der Görschstraße in das Radverkehrsnetz finden lassen, wäre die Finanzierung dieser Ergänzungsroute und damit auch einer Asphaltierung der Görschstraße aus Radverkehrsmitteln meiner Verwaltung sicherlich möglich.“
Cordelia Koch kommentiert: „Mit der Einbindung dieser Straßen in das Radverkehrskonzept kommen wir unserem Ziel, ein fahrradfreundliches Pankow zu schaffen, ein gutes Stück näher. Dass hier alle Rädchen so gut ineinandergreifen, ist der Zusammenarbeit aller Ebenen geschuldet: Viele Pankower RadfahrerInnen und ihre Vereine haben uns darin unterstützt sinnvolle Orte für Fahrradstraßen zu lokalisieren und einzufordern.“
Monatliche Nachrichten zu unserer Arbeit in der BVV und anderen Aktivitäten in Pankow