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Manchmal muss mensch offenbar erst Umwege über Kopenhagen, New York City, Shanghai und Los Angelos gehen, um in der eigenen Stadt erhört zu werden. Vorschläge zur Umgestaltung der Schönhauser Allee für mehr Verkehrssicherheit, Aufenthaltsqualität und vor allem Platz für Fußgänger, Passanten und Fahrradfahrer sind in den letzten Jahren immer wieder – besonders von Bündnis 90/Die Grünen – gemacht worden und stets an der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, hier wieder besonders an der Verkehrslenkung Berlin, gescheitert. Plötzlich ist aber alles anders.
Kleine Revolutionen kommen oft unscheinbar daher und entfalten dennoch große Wirkung. Auf einmal lädt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt – in Zusammenarbeit mit unserem Bezirksstadtrat und Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, Jens-Holger Kirchner – das Kopenhagener Architekturbüro Jan Gehl nicht nur zum Stadtforum „Wer gehört der öffentliche Raum“, sondern auch zu einem 2-tägigen Workshop zur Gestaltung der Schönhauser Allee ein. Gehl architects haben sich in den vergangenen Jahren einen weltweit guten Namen durch ihre Planungsgrundsätze der „Stadt mit menschlichen Maßen“ und z.B. die Umgestaltung des Time Square in New York City gemacht.
Bei diesem Workshop waren nicht nur Verwaltungsmitarbeiter aus dem Land Berlin und dem Bezirk, Polizei, BVG und Bezirkspolitiker anwesend, sondern ganz bewusst auch Anlieger und Nutzer der Schönhauser Allee. So z.B. brachten die Centermanagerin der Schönhauser Allee Arcaden, der Sparkassenfilialdirektor oder eine Vertreterin der Wohnungsbaugenossenschaft Bremer Höhe ihre ganz spezielle Sicht mit ein.
Die Hauptfrage „Für wen ist die Schönhauser?“ konnte schnell beantwortet werden: Fußgänger, Radfahrer, Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sind mit über 80 Prozent die größte Gruppe. Daher ist es nicht verwunderlich, dass bei den kurz-, mittel- und langfristig umzusetzenden Ideen die Rückeroberung es öffentlichen Raums für diese Nutzergruppen absoluten Vorrang hat. So ist der gute alte Bündnisgrüne Vorschlag, eine Auto-Fahrspur aus der Schönhauser wegzunehmen für Fußgänger und Gehwegnutzer und Fahrradfahrer zwar nicht neu, aber nunmehr geadelt und sogar noch getoppt worden: Der Vorschlag, langfristig im Abschnitt zwischen Stargarder Straße und Wichertstraße stadtauswärts den Autoverkehr zugunsten der Aufenthaltsqualität und Verkehrssicherheit auf die dann nur einspurig in beide Richtungen benutzbare Gegenfahrbahn zu leiten ist mutig, aber durchaus machbar. Was in der Metropole New York City funktioniert, sollte in der Weltstadt Berlin doch schon lange möglich sein.
Das war übrigens beim Stadtforum zwei Tage zuvor ebenso (überraschend) Konsens. Nur Mut! Berlin sollte seinen eigenen Ideen mehr vertrauen.
stellv. Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung
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