Die gegenwärtige Erstellung eines neuen Zentren- und Einzelhandelskonzepts findet bereits in diesem frühen Stadium in mehreren Ortsteilforen ihre fachlich-sachliche Rückkopplung mit Akteuren vor Ort. Sie sollen in die Erarbeitung der für den Bezirk so wichtigen Planung frühzeitig mit einbezogen werden und um die lokalen Kompetenzen bei der Entscheidungsfindung für die Weichenstellung in Sachen Einzelhandel zu nutzen. Dabei geht es besonders um die Abwägung und Benennung der Konsequenzen, die sich aus den Potentialen entwickeln, die Pankow als stark wachsender Bezirk zweifelsohne hat. Die Prognose der Kaufkraftentwicklung und die Prognose der Flächenbedarfe für den Einzelhandel und die Entwicklungstendenzen des Einzelhandels in den einzelnen Sortimentsbereichen fließen ebenfalls in die Abwägung und Entscheidungsfindung ein. Am schwierigsten wird sein, die Auswirkungen des stark wachsenden Online-Handels auch für den sognannten stationären Einzelhandel in Pankow – also die Geschäfte vor Ort – abzuschätzen.
Bei der Erarbeitung des Einzelhandelskonzepts spielt das Projekt „Pankower Tor“ des Möbelhändlers Kurt Krieger eine zentrale Rolle, da die beabsichtigte Ansiedlung eines Einkaufszentrums mit 30.000 m² Verkaufsfläche auf dem ehemaligen Rangierbahnhof Pankow auch in Abhängigkeit von der konkreten Lage auf dem Gelände weitreichende Auswirkungen haben wird. Die Gutachter kamen zu dem Schluss, dass der bisher beabsichtigte Standort östlich an der Autobahn A 114 der für Pankow ungünstigste Standort sie, und dass der Standort am U- und S-Bahnhof Pankow trotz aller Bedenken der insgesamt verträglichste Standort sein könnte, da das Hauptzentrum Pankow dadurch auch profitieren kann.
Darüber gibt es leidenschaftlich geführte Diskussionen, wie jüngst bei einer Sondersitzung des Ausschusses Stadtentwicklung und Grünanlagen. Auf dieser Ausschusssitzung informierte Herr Krieger überraschend und höchstselbst darüber, dass er bereit sei ernsthaft über die Verortung des Einkaufszentrums an den U- und S-Bahnhof Pankow nachzudenken und dass er dies bereits schriftlich dem Senator Geisel mitgeteilt habe. Insofern könnte Bewegung in die Sache kommen, da die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt – als Entscheider über die für das Projekt notwendigen Planungsänderungen auf Landesebene – bereits in früheren Planungsphasen den östlichen Standort vehement abgelehnt hatte und den Standort am U- und S-Bahnhof selbst ins Spiel brachte.
Jens-Holger Kirchner,
Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung
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