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In Pankow haben in diesem Jahr viel mehr Kinder den Eignungstest für die Aufnahme in Hochbegabten- oder Schnelllernerklassen beim schulpsychologischen Dienst bestanden als in den Jahren zuvor. Rund 50 Kinder von ihnen haben den Test mit teilweise überragenden Ergebnissen bestanden und können aber doch nicht zum kommenden Schuljahr in eine entsprechende Klasse aufgenommen werden. In Pankow bietet das Rosa-Luxemburg-Gymnasium derzeit zwei Schnelllernerklassen an. Berlinweit sind es 7 Bezirke, die auch jeweils zwei solche Spezialklassen eingerichtet haben. Mit der Ansage aus der Senatsschulverwaltung, die Familien mögen sich an einem Weddinger oder einem Neuköllner Gymnasium bewerben, wollen sich die betroffenen Eltern nicht zufriedengeben. Ihnen sei der Weg zu weit und das Schulkonzept des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums sei für sie das Beste.
Der Zuzug und der Bevölkerungszuwachs ist sicher ein Grund für diese erhöhten Zahlen von erfolgreich bestandenen Eignungstests, neben vielleicht anderen Prüfungsanforderungen. Kurzfristig sollte für die Kinder eine Lösung gefunden werden. Es darf dabei aber natürlich nicht außer Acht gelassen werden, dass sich in zwei Jahren auch wieder überaus zahlreiche Kinder für die siebten Klassen am Rosa-Luxemburg-Gymnasium bewerben werden, wo dann aber eine Klasse fehlen wird. Das wird dann auch wieder zu Elternprotesten führen. Zu prüfen wäre in dem Zusammenhang auch, ob für die betroffenen Kinder eventuell spezielle Begabtenförderung an den 5. und 6. Klassen der jeweiligen Grundschulen angeboten werden könnten. Das Thema wird uns in Pankow weiter beschäftigen. Langfristig werden wir uns aber auch noch weiter über die sogenannten Enrichmentangebote an Gymnasien und die Aufnahmetests hierzu austauschen müssen. Ich frage mich, ob wir mit den Hochbegabten-Klassen eine versteckte separate Schulform im Gymnasium weiter ausbauen wollen, oder das Gymnasium als zweites Angebot neben den Integrierten Sekundarschulen nicht sowieso den Auftrag hat, hohe und weitere besondere Begabungen integriert im Klassenverband zu fördern?
Für Pankow heißt das aber trotz allem: Das rasante Wachstum muss weiter einhergehen mit einem Wachstum an Vielfalt und Qualität. Wir sollten nicht Angebote streichen, nur um der gesetzlichen Verpflichtung nachkommen zu können, ausreichende Schulplätze anbieten zu müssen. Hier ist einmal mehr der Senat gefragt, Pankow entsprechend mit Personal und Kapazitäten zu unterstützen. Bildung, Vielfalt und Qualität nach Bedarf muss hier die Devise sein.
Sprecherin für Schule und Sport
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Bezirksverordnete:
Torsten Wischnewski-Ruschin, Schulpolitischer Sprecher
Constanze Siedenburg, Sportpolitische Sprecherin
Elisa Pfennig
Bürgerdeputierte:
Monatliche Nachrichten zu unserer Arbeit in der BVV und anderen Aktivitäten in Pankow