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Gemeinsame Erklärung
Berlin, 17.04.08
Gutachterliche Stellungnahme zum Gutachten „Traubenkirschen im Gleimviertel“ der Sachverständigen R. Dengler und F. Rinn (Nr.2.295-07) 07.04.2008 durch Dr. Barsig.
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der Sache teilen wir Ihnen mit, dass der Bürgerverein den vereidigten Baumsachverständigen Dr. Barsig mit einer Stellungnahme zum Gutachten von Dengler und Rinn beauftragt hat.
Diese Stellungnahme senden wir Ihnen im Anhang zu.
Sie werden dieser Stellungnahme entnehmen, dass das Gutachten D u. R. Nr.2.295-07 erhebliche methodische Unzulänglichkeiten aufweist: dass in unzureichender Menge und Qualität gemessen wurde, dass vereinbarte Messungen (Schalltomographie mit dem Arbotom) nicht durchgeführt wurden und somit, entgegen den Vereinbarungen in der Baumgruppe, nur eine einzige Messmethode, dazu eine indirekte, als einzige Grundlage der Bewertung herangezogen wurde.
Weitere erhebliche Schwachpunkte sind: nicht nachzuvollziehende Verfahren, fehlende textliche Erläuterungen der Messkurven, fehlende Hinweise zur Einschätzung von Holzqualität u.s.w.
Im Besonderen ist auffällig, dass in dem Gutachten Dengler u. Rinn lediglich Aspekte, die gegen die Bäume zu sprechen scheinen, Berücksichtigung fanden. Das Bäume selbstheilend und / oder durch geeignete Pflegemaßnahmen erstarken und gesunden können, findet keinerlei Berücksichtigung.
Sie werden sehen, dass selbst Dengler u. Rinn nur 46 akute Gefahrenbäume ausgewiesen haben.
Das AUN schickt sich jedoch an, 60 Bäume als Risikobäume zu fällen.
Bei insgesamt 30 Traubenkirschen der aktuellen Fällliste besteht bezweifeln wir die Klassifizierung „Gefahr im Verzug“. Bei den meisten Bäumen (vorbehaltlich der ev. Nachuntersuchung) kann auf eine Fällung komplett verzichtet werden, in Einzelfällen sind Einkürzungen anzuraten.
Hier besteht aus Verkehrssicherungsgründen kein akuter Handlungsbedarf.
Wir weisen die Rechtsbelehrung, mit der das Gutachten abschließt, als haltlosen, überzogenen und unzulässigen Beeinflussungsversuch zurück.
Dieses Gutachten wurde offensichtlich mit der heißen Nadel gestrickt. Der Zeitpunkt der Abgabe und Präsentation scheint durch den Urlaubstermin des Bezirksbürgermeisters stark dominiert zu sein. Den Bürgern und dem Ausschuss wurden nur drei Tage Lesezeit vor der Gutachterpräsentation eingeräumt; unsere Bitte nach mehr Lesezeit, einem einvernehmlichen Termin zur Anhörung der Gutachter, zur Auswertung ihrer Aussagen und den zu ziehenden Schlussfolgerungen hat bis jetzt kein Gehör gefunden.
Sie werden sehen, dass dieses Gutachten ohne kritische Hinterfragung nicht geeignet ist, Grundlage für die Fällung von 60 Bäumen zu sein.
Verhindern Sie mit uns vorschnelle Panikfällungen!
Schaffen Sie mit uns den Zeitraum und die Grundlagen, um so weitreichende Einschnitte in die Lebensqualität der Pankower Bürgerinnen und Bürger so durchzuführen, dass es nicht zu unnötigen Holzereien kommt!
Stoppen Sie die Fällungen, bis das Gutachten in geeigneter Form nachgearbeitet und zeitnah im Ausschuss für Umwelt und Natur der BVV Pankow präsentiert und debattiert wurde.
Mit freundlichen Grüßen
B.I.R.D.S. - Bürgerinitiative „Rettet die Straßenbäume“
Grüne Liga Berlin
NABU Berlin
BUND Berlin
Bündnis 90/Die Grünen - Fraktion BVV Pankow
Bürgerverein Gleimviertel
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