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Die Entscheidung ist gefallen: Die Mehrheit von SPD und Linke haben in der Bezirksverordnetenversammlung vom 21.11. beschlossen, die Tucholsky-Bibliothek und die Bibliothek im Eliashof zu schließen. „Man sehe keine Alternative“, hieß es in der Debatte und fand sich überaus regen Bürgerprotesten ausgesetzt. Trotzdem stimmte die rot-rote Mehrheit der Bibliotheksschließung zu.
War was?
Verblüffend die Debattenbeiträge, in denen davon die Rede war, keine Wahl zu haben. Sehr verblüffend das Bekenntnis „keine Alternativen zur Schließung zu sehen“. Die Verteilung der 19 einzusparenden Stellen hatte das Bezirksamt erarbeitet und traf doch im Kern die Vorstellungen der rot-roten Mehrheit in Pankow. Denn harmonisch mit den Bürgern die Schließung zu beklagen, lenkt nicht von der Tatsache ab, dass sich die Mehrheit der Bezirksverordneten der Linke und SPD einig waren: reduziert wird bei den Bibliotheken, nicht bei den Galerien. Logisch, dass man dem Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen und der CDU nicht zustimmen wollte, Galerien an freie Träger zu geben und damit zwei Personalstellen zu gewinnen. Dann hätte zumindest eine Bibliotheksschließung neu überdacht werden müssen.
Es geht anders
Ein weiterer Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen und der CDU, mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam ein neues Modell von haupt- und ehrenamtlicher Stadtteilbibliothek zu erarbeiten, um die Bibliotheken zu retten, bekam keine Mehrheit. Dabei zeigen beherzte Bürger in Französisch-Buchholz und Wilhelmsruh, die ihre Büchereien über einen Verein weiter betreiben, dass Leseförderung und eine professionelle Bibliotheksführung kein Privileg bezirklicher Bibliotheken sind.
Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen in Pankow hat der Schließung von Bibliotheken am 21.11.2007 nicht zugestimmt. Unser Bestreben ist es aber, mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort intensiv darüber nachzudenken, ob ihre Bibliothek weiter betrieben werden kann, z.B. mit Hilfe eines Vereins. Was in Wilhelmsruh als außerordentlich erfolgreiches Projekt begann, könnte auch im Prenzlauer Berg Schule machen.
Es gibt Alternativen. Sie zu suchen, ist gemeinsame Aufgabe von Politik und Betroffenen.
Cornelia Schwerin
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Monatliche Nachrichten zu unserer Arbeit in der BVV und anderen Aktivitäten in Pankow