BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Fraktion BVV Pankow

KA 688/V - Sporthalle Knaackstraße

(Ute Schnur)

1. Ist dem Bezirksamt bekannt, in welchem der fünf Sportvereine die meisten Kinder und Jugendlichen als Mitglieder organisiert sind ?
 
Die Zahlen werden derzeit im Rahmen der Erstellung des bezirklichen Sportentwicklungsplanes ermittelt. Es ist hierzu ein Abgleich der aktualisierten Zahlen der statistischen Erhebungen des Landessportbundes und der Senatsverwaltung BJS mit den Zahlen der Sportarbeitsgemeinschaft (SAG) Berlin Nord-Ost erforderlich, der erst nach Abschluss und Vorliegen der Daten von 2005 (Datenstand vom 31.12.2005) möglich ist. Der Sportentwicklungsplan des Bezirks wird voraussichtlich im Juni 2006 vorgestellt.

2. Wie wird die Bedeutung der im Bezirk agierenden Sportvereine – betreffend der Kinder-, Jugend- und Integrationssportangebote eingeschätzt und bewertet?
 
Eine Auswertung der Sportangebote und der Schwerpunkte im Bezirk wird es ebenfalls im Rahmen der Erstellung des Sportentwicklungsplanes geben. Es ist auch ein Ausblick auf die Angebotsformen, Tendenzen und Trends im Sport vorgesehen.

3. Gibt es einen Überblick, wieviel Sportstätten im Bezirk an welche Vereine vergeben wurden? Bitte auflisten
 
Die vorhandenen Sportflächen werden auch im neuen Sportentwicklungsplan des Bezirks erfasst. Die Anzahl der Vereine wird über die Statistiken ermittelt. (s. auch unter 1.)
Ein Vergleich untereinander ist allerdings nicht möglich, da die sportartbedingten bzw. sportspezifischen sowie die individuellen Voraussetzungen dies nicht zulassen.
Eine Auflistung der Sportstättenvergabe würde deutlich den Rahmen einer kleinen Anfrage sprengen. Es sind in unserem Bezirk 116 Sportvereine in der SAG Berlin Nord-Ost organisiert. Insgesamt gibt es ca. 200 Sportvereine in Pankow.

Grundlage für die Vergabe ist das Sportfördergesetz (SportFG) und die dazugehörige Sportanlagen-Nutzungsvorschrift (SPAN).
Daraus abgeleitet wurden abgestimmt, mit der SAG Berlin Nord-Ost, Vergabegrundsätze formuliert.

4. Ist das Bezirksamt der Ansicht, dass es für die Kinder-, Jugend- und Integrationssportangebote genügend Sportflächen zur Verfügung stehen?
 
Bestandteil des Sportentwicklungsplanes ist eine Aussage zum Bedarf bzw. Defizit an Sportstätten im Bezirk. Die Ergebnisse dazu werden dann auch im Juni 2006 vorliegen.
Bundesweit und in Berlin läuft derzeit eine Expertendebatte um Richtwerte für eine Ausstattung mit Sportanlagen in den Kommunen.

5. Warum entschied sich das Bezirksamt im Interessenbekundungsverfahren zur Sporthalle auf dem Gelände der Grundschule Am Kollwitzplatz (Knaackstraße) für einen hochleistungsorientierten Sportverein und nicht für einen der zwei Mitbewerber mit einem Kinder- und Jugendanteil von mehr als 75 %?
 
Die Tatsache, dass ein Sportverein auch leistungsorientiert arbeiten kann, ergibt sich zwangsläufig aus der Strukturierung und Organisation des Sports. Hierzu gehören u.a. neben der aktiven Freizeitgestaltung, der Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit, der integrativen Arbeit und der sozialen Komponente die Förderung im Rahmen von Wettkampf und Leistung. Gerade nach den Olympischen Sommerspielen sind schwerpunktmäßig umfangreiche Maßnahmen des Deutschen Sportbundes zur Förderung des Leistungssportes, verbunden mit der Neugestaltung im Nachwuchsbereich begonnen und/oder umgesetzt worden. Dieses war und ist ausdrücklich das Ergebnis sportpolitischer Entscheidungen.
Grundsätzlich hat sich das Bezirksamt jedoch nicht für einen hochleistungsorientierten Verein entschieden. Der Tatbestand, dass das Profiteam „Alba Berlin“ über die Grenzen hinaus bekannt ist , sollte nicht mit dem Bewerber, dem gemeinnützigen Verein Alba Berlin Basketballteam e.V., verwechselt werden.
Dieser Verein hat in seinen Ausführungen zu den Angeboten ausdrücklich erklärt, dass die Angebote grundsätzlich allen Kindern und Jugendlichen ab Jahrgang 1998 zugänglich gemacht werden sollen. Außerdem spricht er sich ausdrücklich für die Zusammenarbeit mit Schulen und für Angebote, speziell für die Kinder und Jugendlichen aus dem Bereich Prenzlauer Berg aus. Der Verein hat außerdem als einziger explizit erklärt, freie Zeiten auch anderen Vereinen zur Verfügung zu stellen.
Zum Finanzierungskonzept werden vom Verein eindeutige Angaben gemacht und die Bereitschaft erklärt, den finanziellen Aufwand bis zur Höhe von geschätzten 400.000,- Euro über die Alba Berlin Basketball GmbH bereit zu stellen.
Die anderen Mitbewerber haben diesbezüglich keine eindeutigen Aussagen getroffen.

Der Verein Charis 02 e.V. hat als junger Verein bereits zahlreiche Nutzungszeiten erhalten. Auf Grund der begrenzten Kapazitäten können nicht beliebig Nutzungszeiten vergeben, ohne andere Nutzer verdrängen zu müssen. Dieses kann m.E. nicht im Sinne des Sports sein. Auf seine Anfrage bezüglich der Halle in der Knaackstraße im August 2005 hat der Verein ein entsprechendes Schreiben vom Fachbereichsleiter Sport erhalten.
Der älteste bereits 1989 gegründete Verein, Alba Berlin Basketballteam e.V., hatte bereits im Frühjahr 2005 nach Erweiterungs- und Kooperationsmöglichkeiten gefragt.
Mit dem SV Pfefferwerk gab es schon im Oktober intensive Gespräche für die Nutzung der Sporthalle in der Malmöer Straße. Das Objekt ist vergleichbar mit dem in der Knaackstraße und könnte an den SV Pfefferwerk mit Vertrag zur vorrangigen Nutzung vergeben werden. Der Verein hat auch noch am 15. Februar 2006 und 02. März 2006 sein weiteres Interesse am Objekt kund getan.

6. Wie vereinbart sich dies mit dem bezirklichen Sportentwicklungsplan, in dem Kinder-, Jugend- und Gesundheitssport als ein zentrales Thema für das Gesundheitsbewusstsein und zum Ausgleich von Bewegungsmangel bei Kindern im Mittelpunkt steht?

Der bezirkliche Sportentwicklungsplan liegt noch nicht vor (siehe auch unter 1.). Er wird eine Bestandsaufnahme der bezirklichen Sportinfrastruktur einschließlich der vorhandenen Angebote von Vereinen und anderen Trägern des öffentlichen Sports vorlegen. Er betrachtet Angebote, die sowohl im Breiten- und Freizeitsport, im Kinder- Jugend und Schulsport, im Gesundheits- und Seniorensport und im Leistungssport im Bezirk gemacht werden. Anhand der Zuordnung zu Planungsräumen wird eine Aussage zur Bedarfs- und Defizitprognose für die Sportanlagen und Sportangebote des Bezirks gemacht.
Mit dem Entwurf des Sportentwicklungsplans wird die Debatte um das Leitbild der bezirklichen Sportentwicklung aufgenommen.

Christine Keil


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