Nach Plänen des Senates und aktuellen Informationen an das Bezirksamt Pankow werden im Bezirk Pankow kurzfristig zwei weitere Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet.
Entsprechende Verträge mit den Betreibern der jeweiligen Einrichtungen hat auf Senatsebene das zuständige Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) bereits jüngst unterzeichnet. Somit waren auf Bezirksebene weder das Bezirksamt Pankow, noch die Bezirksverordnetenversammlung im Vorfeld über diese Entscheidung des Senates unterrichtet oder an dieser beteiligt.
In diesen Tagen werden in eine der beiden neuen Flüchtlingsnotunterkünfte, in der Bühringstraße 2 – 8, 13086 Berlin, die ersten 100 Flüchtlinge einziehen. In der Folge wird diese Einrichtung zu einer Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 355 Personen ausgebaut werden. Betreiber ist die Professionelle Wohn- und Betreuungsgesellschaft mbH (PeWoBe GmbH), E-Mail: buehringstrasse@. pewobe-berlin.de
An der Karower Chaussee in Buch wird bis Februar 2015 einer der auf Senatsebene geplanten Containerstandorte errichtet. Bauherr dieser Wohncontainer für bis zu 480 Flüchtlinge und Asylbewerber_innen ist das Land Berlin (hier das LAGeSo). Gemeinsam mit dem künftigen Betreiber, der Arbeiterwohlfahrt (AWO), bleibt hinreichend Zeit, die Ankunft der Bewohner_innen vorzubereiten.
Die Flüchtlingsunterkünfte entstehen vor dem Hintergrund der in Deutschland und Berlin rasant steigenden Flüchtlingszahlen. Mehr als 1.000 Flüchtlinge erreichen derzeit Monat für Monat Berlin. 7 Millionen Kinder sind derzeit weltweit auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung. Um sich diese Anzahl vor Augen zu führen: dies würde in Deutschland jedes zweite Kind bedeuten.
Das Land Berlin steht mit seinen Bezirken in der Verantwortung, den Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterbringung zu geben. Aus diesem Grund werden in allen Berliner Bezirken neue Unterkünfte geschaffen durch das hierfür zuständige LAGeSo. Bisher beherbergt der Bezirk Pankow relativ wenige Flüchtlinge und Asylbewerber_innen.
Derzeit arbeitet das Bezirksamt Pankow mit Hochdruck an der Unterbringung der Flüchtlinge sowie dem Gelingen ihrer Integration vor Ort.
Um den Flüchtlingen zu helfen, haben sich bereits ehrenamtliche Unterstützer_innen-Gruppen gebildet: so bieten ehrenamtlich engagierte Bürger_innen beispielsweise Deutschkurse, Lesepatenschaften für Kinder und Jugendliche, gemeinsames Beisammensein, Ausflüge, gemeinschaftliches Kochen, Backen und Essen oder etwa Schwimmkurse für Kinder an.
Auch Kitas, Jugendfreizeiteinrichtungen, Familienzentren, Schulen und Sportvereine stellen sich auf die Neuankömmlinge ein, die wir frühestens im Februar 2015 hier, in Pankow, erwarten.
Die Flüchtlinge, die bei uns Schutz suchen, haben vielfach seelisches und körperliches Leid erfahren und eine lange und beschwerliche, nicht selten lebensbedrohliche Flucht hinter sich. Wenn diese Menschen hier in Pankow ankommen, brauchen sie unsere Hilfe. Das Recht auf politisches Asyl ist hierzulande ein seit 1949 fest im Grundgesetz verankertes Grundrecht. Somit bietet unser Grundgesetz Menschen, die hier in Deutschland politisches Asyl beantragen, Schutz.
Auch der Bezirk Pankow ist vor dem Hintergrund der weltweiten Krisenherde in zunehmendem Maße ein Zufluchtsort für Flüchtlinge. Die aktuelle Entwicklung etwa in Afghanistan, im Irak oder in Syrien zwingt immer mehr Menschen, Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche, zur Flucht. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, diese Menschen willkommen zu heißen in all ihrer Vielfalt, ihren Facetten und Farben – so wie in der Vergangenheit vielfach bewährt.
Catrin Fabricius
Sprecherin für Kinder und Jugend, Mitglied im Integrationsausschuss
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