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Antwort auf die Kleine Anfrage Nr. KA 645 / V
vom 11.10.2005 (Andreas Otto)
Sehr geehrter Herr Bezirksverordneter,
hiermit beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt:
1. Welche Sanierungsmaßnahmen wurden auf dem Gelände des Wasserturmes im Sanierungsgebiet Kollwitzplatz in den letzten zehn Jahren durchgeführt?
1.1. Leistungen des Hochbaus
1.1.1. Großer und kleiner Wasserspeicher
Abstützung der Eingangsbereiche zur Abwendung eines akuten baulichen Ge-fahrenzustandes oder Verletzungsgefahr einschließlich Abstützung der Sturzträger über der Öffnung zwischen 4. und 5. Innenring im großen Wasserspeicher.
Zeitraum: 1995/1996 Kosten : ca. 125,0 TDM
1.1.2. Schwimmerhäuschen
Sicherungsmaßnahmen zur Gefahrenabwehr an der Attika des Bauwerks sowie Notreparatur des Daches zur Substanzsicherung.
Zeitraum: 1998 Kosten : ca. 5,0 TDM
1.1.3. Großer Wasserspeicher
Abdichtung der Behälterdecke unter Einbeziehung einer ABM. Manuelle Beseitigung von Trümmerschutt, losem Material und Unrat (ca. 100 m³) aus dem Innenring (Treppenturm)
Zeitraum: 1999 – 2001 Kosten : ca. 490,0 TDM
1.1.4. Großer Wasserspeicher
Sanierung des Treppenturmes, Instandsetzung des Mauerwerks sowie der zum Teil zerstörten Treppe, einschließlich des Geländers unter Beachtung des Denkmalschutzes.
Zeitraum: 1999 – 2001 Kosten : ca. 100,0 TDM
1.1.5. Großer Wasserspeicher
Errichtung des Ausgangsbauwerkes, denkmalgerechte Wiederherstellung des vollständig zerstörten Ausgangsbauwerkes zur Komplettierung des ehemaligen baulichen Gesamtensembles des Wasserturmplatzes bei gleichzeitiger Schaffung eines 2. Rettungsweges und einer Querbelüftung.
Zeitraum: 2000 – 2002 Kosten : ca. 600,0 TDM
1.1.6. Schwimmerhäuschen
Instandsetzung der Attika und des Pfeilermauerwerkes nach denkmalpflegerischen Vorgaben sowie Abdichtungsarbeiten im Erdreich.
Zeitraum: 2000 – 2001 Kosten : ca. 92,7 TDM
1.1.7. Kleiner Wasserspeicher
Abdichtung der Behälterdecke, Abbruch und Wiederherstellung der einsturzgefährdeten Lichthofdecke sowie Sanierung des Ringmauerwerkes, Wiederherstellung des Querbelüftungssystems.
Zeitraum: 2003 – 2004 Kosten : ca. 260,0 T€
1.2. Leistungen des Amtes für Umwelt und Natur (AUN)
1.2.1. Investitionsmaßnahme 1995
- Erneuerung der Tennendecke und der Ausstattung des Bolzplatzes
- Erneuerung der Großpflasterwege auf dem Platz
- Sanierung der Kita-Freifläche, Aufwertung des ehemaligen Kita-Spielplatzes (hinter dem Garagengebäude) für die öffentliche Nutzung
1.2.2. 2003 – EFRE-Maßnahme des Sanierungsträgers S.T.E.R.N. GmbH
- Los 1: Gartendenkmalpflegerische Sanierung der Grünanlage; 1. Bauabschnitt: Wiederherstellung der Hänge und des Plateaus auf der West-, Nord- und Ostseite des Platzes
- Los 2: Konstruktive Sicherungsmaßnahmen an den Bauteilen der Zugänge des kleinen Tiefbehälters und der Haupttreppe
2. Welche Maßnahmen erfolgten insbesondere zur Trockenlegung bzw. zum Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit der Tiefkeller, welche Kosten entstanden?
Zur Trockenlegung bzw. zum Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit erfolgten speziell Leistungen an den Behälterdecken beider Wasserspeicher im Rahmen der unter 1.1.3. und 1.1.7. aufgeführten Maßnahmen in Zuständigkeit des FB Hochbau. Es ent-standen die dort genannten Kosten.
In Zuständigkeit des AUN erfolgte im Rahmen der EFRE-Maßnahme die konstruktive Sicherung, Instandsetzung und Abdichtung der beiden Zugänge zum kleinen Tiefbehälter. Dazu gehörten folgende Leistungen:
- Auswechseln von Stützträgern der Toranlagen
- Sanierung des Stützmauerwerks der Schildwände
- Abdichtung des Tunneldeckenbereiches der Zugänge .
Die Kosten dieser Maßnahme betrugen ca. 23T€.
3. Trifft es zu, dass sich in den Tiefkellern nach wie vor Wasser ansammelt?
Es trifft zu, dass im kleinen Wasserspeicher am Wandsegment zum Steigerohrturm ein andauernder Feuchtigkeitseintrag in das Außenwandmauerwerk mit zum Teil sichtbar am bezeichneten Wandsegment und auf dem Behälterboden in diesem Bereich auftretenden Wasserfluss zu verzeichnen ist.
4. Falls Frage 3 mit „Ja beantwortet wurde, wer ist dafür verantwortlich, dass die Trockenlegung nicht gelungen ist, wer hatte seinerzeit Planung und Bauleitung inne, welche Schlussfolgerungen, etwa hinsichtlich Regressforderungen wurden gezogen?
Die unter 1.3. und 1.7. aufgeführten Maßnahmen zur Abdichtung der Behälterdecken beider Tiefbehälter wurden weitestgehend entsprechend der Empfehlungen des von S.T.E.R.N. beauftragten und im März 1995 vorgestellten „Gutachtens zu Bauzustand, Standsicherheit und Nutzungsmöglichkeiten der Tiefbehälter / Wasserspeicher am Wasserturm“, der Dipl. Architekten, H. Burchard und T. Trabert, W. Göschel, J. v. Ro-senberg, konzipiert und ausgeführt. Der beabsichtigte Erfolg der durchgeführten Maß-nahmen zeigt sich darin als erreicht, indem kein weiterer Eintrag von Feuchtigkeit in die Behälterdecken seit Abschluss der Baumaßnahmen mehr zu verzeichnen ist. In beiden Behältern ist dadurch und die zusätzlich wieder hergestellte Querbelüftung ein weitgehendes Abtrocknen der jahrelang durchfeuchteten Decken- und Wandbereiche festzustellen.
Der unter Pkt. 3. benannte Feuchtigkeitseintrag im kleinen Wasserbehälter liegt außerhalb des Bereiches der durchgeführten Arbeiten zur Abdichtung der Behälterdecke. Das Abdichten der Außenwandbereiche der Behälter wäre nur durch Abtragen der gesamten Deckschicht um die Behälter möglich gewesen. Das wurde aus wirtschaftlichen, aber auch ökologischen und gartendenkmalpflegerischen Aspekten (Verlust des gesamten Bewuchses auf dem Plateau und der Böschungen) nicht in Erwägung gezogen und deckt sich im Übrigen mit den Empfehlungen des v.g. Gutachtens. Dieser Sachverhalt muss so hingenommen werden. Zusammenfassend kann dargestellt werden, dass die bisher durchgeführten baulichen Maßnahmen ein Teilerfolg zur Gewährleistung einer langfristigen Nutzung beider Behälter sind, welcher durch die an der Planung und Bauleitung Beteiligten in guter Qualität erreicht wurde.
Für die Planung und Bauleitung der unter 1.3. genannten Maßnahmen war das ehemalige Hochbauamt Prenzlauer Berg zuständig und verantwortlich. Die unter Pkt. 1.7. genannten Maßnahmen wurden im Auftrag des Fachbereiches Hochbau durch das Büro für Bau- und Kunstdenkmalpflege Berlin GmbH geplant und in der Durchführung begleitet. Die Bauleitung erfolgte in Verantwortung des Fachbereiches Hochbau im Immobilienservice des Bezirks Pankow von Berlin.
Mit freundlichen Grüßen
Burkhard Kleinert
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